NLB: Birsfelden fordert Möhlin lange – am Ende fehlt die Kaltschnäuzigkeit
Beide Teams lieferten sich ein intensives Duell auf Augenhöhe, bei dem Kampfgeist, Leidenschaft und Derbycharakter deutlich spürbar waren.
Intensive Anfangsphase und starke Abwehrleistung
Trotz der Verstärkungen der Gäste, die sich im Sommer mit drei Profis im Rückraum und am Kreis ergänzt hatten, erwischten die Birsfelder den besseren Start. Werthmüller eröffnete die Partie mit einer feinen Einzelaktion, und das Heimteam zeigte sich von Beginn an hellwach. Möhlin versuchte früh mit einer offensiven Verteidigung Druck aufzubauen, doch das Birsfelder Rückraumtrio Miesch, Ruhotina und Werthmüller kombinierte sich immer wieder sehenswert durch die gegnerische Abwehr.
In der Defensive standen die Gastgeber stabil. Slaninka und Galvagno bildeten im Zentrum eine solide 6:0-Abwehr, und Torhüter Kühner war sofort im Spiel – gleich den ersten Siebenmeter der Gäste konnte er parieren. Dennoch nutzte Möhlin im weiteren Verlauf einige Birsfelder Fehlpässe und ungenaue Abschlüsse, um über die zweite Welle zu einfachen Toren zu kommen.
Als die Hafenstädter im Positionsangriff wieder ruhiger und geduldiger agierten, fanden sie zu ihrer Stärke zurück und provozierten mehrere Zeitstrafen gegen die Gäste. Kurz vor der Pause sorgte ein herrlicher Kempa-Treffer von Wenk auf Pietrek für den emotionalen Höhepunkt der ersten Halbzeit. Dank einer weiteren Parade von Kühner blieb es zur Pause bei einer knappen, aber verdienten 15:14-Führung für die Birsfelder.
Führung verloren – Effizienz entscheidet das Derby
Nach dem Seitenwechsel verlor der TVB etwas den Rhythmus im Angriff. Die Möhlmer verteidigten kompakt, während Birsfelden zunehmend Mühe hatte, die Lücken zu finden. Mehrmals scheiterten die Baselbieter bei klaren Chancen am starken Möhliner Torhüter Santeler, der mit mehreren Paraden den Unterschied machte.
Obwohl die Gäste zwischenzeitlich die Führung übernahmen, blieb das Spiel bis in die Schlussphase offen. In der 50. Minute verkürzte Galvagno mit einem schwungvollen Durchbruch auf 25:26 – das Spiel war wieder völlig offen. Doch in der entscheidenden Phase fehlte den Birsfeldern die Kaltschnäuzigkeit: Freie Würfe fanden nicht den Weg ins Tor, während Möhlin abgeklärter agierte und sich ein kleines Polster erspielte.
Mit einer offensiven Deckung versuchte Birsfelden in den letzten Minuten noch einmal alles, doch die Gäste blieben cool und nutzten die sich bietenden Räume konsequent. Am Ende stand ein 29:34, das deutlicher ausfiel, als es der enge Spielverlauf eigentlich verdient gehabt hätte.
Ausblick
Das Derby bot alles, was ein Duell zweier Lokalrivalen ausmacht: Tempo, Emotionen, Kampf – und eine volle Halle, die ihr Team lautstark unterstützte. Die Birsfelder zeigten über weite Strecken eine engagierte und kämpferische Leistung, mussten sich am Ende aber der grösseren Effizienz und Erfahrung der Möhlmer geschlagen geben.
Nun hat der TV Birsfelden zwei Wochen Zeit, um die richtigen Schlüsse aus dem Derby zu ziehen und sich gezielt auf das nächste Spiel vorzubereiten. Am Samstag, 25. Oktober, wartet mit dem TV Steffisburg ein Gegner in Topform, der zuletzt zweimal knapp siegen konnte. Anpfiff ist um 14:00 Uhr in der Lachenhalle Thun.
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