NLB: Herzschlag-Thriller in der Birsfelder Sporthalle: Emmen behält knapp die Oberhand
Die Kulisse war grossartig, die Erwartungen hoch – doch zunächst gehörte die Bühne den Gästen. Emmen trat mit viel Selbstvertrauen auf und zeigte von Beginn weg seinen schnörkellosen, zielstrebigen und dynamischen Angriffshandball.
Fehlstart gegen einen eiskalten Leader
Die Hafenstädter wirkten in der Anfangsphase gehemmt und fanden offensiv nur schwer ins Spiel. Erschwerend kam hinzu, dass Spielertrainer Slaninka früh zwei Zeitstrafen kassierte – gegen einen Gegner dieser Qualität eine tödliche Kombination. Emmen nutzte diese Phase kompromisslos aus, erhöhte das Tempo und setzte sich rasch auf 2:8 ab. Beim Stand von 4:11 sah sich Co-Trainer Häner nach 15 Minuten gezwungen, mit einem Time-out korrigierend einzugreifen.
Diese Auszeit zeigte Wirkung. Die Birsfelder fanden besser in ihre Abläufe, agierten geduldiger und methodischer im Angriff und zeigten den unbedingten Willen, zurück in die Partie zu finden. Auch defensiv wurde nun entschlossener zugepackt, was es auch Torhüter Gamper in seinem letzten Heimspiel ermöglichte, sich auszuzeichnen. Mit schnellen Vorstössen gelang es den Baselbietern, den Rückstand zu verkürzen. Kurz vor der Pause war man wieder auf vier Tore herangekommen, ehe Emmen mit dem Pausenpfiff auf 16:21 stellte.
Birsfelden kommt zurück und übertrifft die Zielvorgabe
In der Kabine appellierte Slaninka an die bereits mehrfach bewiesenen Comebackqualitäten seines Teams. Die klare Vorgabe lautete, den Rückstand bis zur 45. Minute zu halbieren. Entsprechend entschlossen kehrten die Birsfelder aufs Feld zurück. Der Innenblock mit Galvagno und Bagger verdichtete das Zentrum, und alle Akteure steuerten nun wichtige Aktionen bei. Die Hafenstädter präsentierten sich als geschlossene Einheit und kämpften sich mit viel Leidenschaft zurück ins Spiel.
Die Intensität nahm stetig zu, was im Platzverweis gegen Gassmann nach einem Foul am Gegenspieler in der Luft gipfelte. Doch auch davon liessen sich die Birsfelder nicht bremsen. Angetrieben vom lautstarken Publikum übertrafen sie ihre Zielvorgabe deutlich, sodass Emmens Trainer beim Stand von 23:26 in der 40. Minute zur Auszeit greifen musste.
Starke Schlussphase – aber kein Happy End
In der Crunchtime behielten beide Teams die Nerven. Auf Birsfelder Seite zeigte sich Pietrek vom Siebenmeterstrich makellos, verwandelte alle sechs Penalties und wurde mit insgesamt zehn Treffern zum besten Akteur der Gastgeber. Dennoch bewies der Leader seine Abgeklärtheit und attackierte die Lücken in der Birsfelder Defensive methodisch. Trotz mehrerer hochkarätiger Chancen gelang den Hafenstädtern der Ausgleich nicht mehr, und ein Treffer von Epp in der letzten Minute besiegelte schliesslich die knappe 35:36-Niederlage.
Die Birsfelder hatten alles in die Waagschale geworfen und sich nie geschont, mussten sich am Ende jedoch eingestehen, dass die misslungene Anfangsphase gegen einen Gegner dieser Klasse eine zu grosse Hypothek darstellte. Zudem blieb das Gefühl, das eigene Potenzial nicht über die gesamten 60 Minuten ausgeschöpft zu haben.
Viel Zeit zum Hadern bleibt jedoch nicht. Bereits in einer Woche wartet mit dem BSV Stans der nächste hochkarätige Gegner. Die Innerschweizer gelten ebenfalls als Anwärter auf die Playoffplätze und sind in eigener Halle besonders schwer zu bespielen. Anpfiff ist am Samstag, 20. Dezember, um 19:30 Uhr im Eichli in Stans.
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