#11 Jan Malatesta
Hallo Jan! Glückwunsch zu deinem ersten Meisterschafts-Tor in der NLB! Wie schaust du aufs letzte Wochenende zurück
Danke! Es ist eine grosse Freude für mich, dieses Tor erzielt zu haben. Es bedeutet mir sehr viel, nun endlich auch in der Scorerliste zu sein.
Auf das letzte Wochenende blicke ich sehr zwiegespalten. Es ist grossartig, in der NLB den dritten Sieg in Folge zu feiern. Das ist kein Selbstläufer, sondern ein Zeichen harter Arbeit des gesamten Teams im Verlaufe der bisherigen Saison. Wir können uns freuen und auch stolz sein auf das, was wir schon erreicht haben, dürfen uns aber noch nicht zufriedengeben und mit der Arbeit aufhören. So war auch das Spiel in Schaffhausen nicht durch und durch souverän und hätte auch anders ausgehen können.
In der 2. Liga erleben wir momentan eine rekordverdächtige Krise. Wir haben am Samstag das achte Spiel verloren und stehen noch immer mit 0 Punkten da. Der Frust sitzt langsam tief im Team, auch weil wir alle wissen, dass mehr in uns steckt und wir definitiv Potenzial haben, in dieser Liga zu überleben. Ich hänge nach wie vor stark an dieser Mannschaft, das spüre ich. Ich hatte deshalb am Samstag gemischte Gefühle.
Du erwähnst, dass du sowohl im Eins als auch im Zwei zum Einsatz kommst; du bist über die Regional-Teams in die NLB gestossen. Wie schaust du auf deine Entwicklung im letzten Jahr zurück? Was bedeutet dir dieser Weg?
Ich sehe grosse Fortschritte an mir selbst. Ich war ja in der zweiten Hälfte der vergangenen Saison verletzt, bekam aber bei meiner Rückkehr sofort die Chance, zum ersten Mal im Eins zu trainieren und mit dem Team die Sommervorbereitung zu absolvieren. Und es waren genau diese paar Wochen, in denen ich wohl den grössten persönlichen Fortschritt sehe. Ich merke, dass ich dank der hochwertigen Trainings ganz neue Facetten im Handball, als auch in meinen Fähigkeiten entdecke. Ich verspüre auch seit Saisonbeginn einen Ehrgeiz, der mich bislang noch nie so gezwickt hat, wie er es jetzt tut. Das verdanke ich den guten Trainings, dem Trainerduo und selbstverständlich dem Team. Ich fühlte mich von Anfang an sehr gut aufgehoben und unterstützt, was auch stark zu dieser positiven Entwicklung beigetragen hat.
Mein Weg über die Regio-Teams ist für mich ein Privileg, aber auch ein kleiner Denkzettel; Ich kann mich noch erinnern, dass wir in der U13 schreiben mussten, was unser Traum im Handball wäre. Damals schrieb ich: «Ich will in die HSG und vielleicht dann mal in der Nati B spielen». Meine Entscheidung dagegen fällte ich aus Faulheit. Ich bereute es später doch einige Male, vor allem nach meiner Juniorenzeit und hatte das Gefühl, mich selbst betrogen zu haben. Als dann Slančo und Reto vergangene Saison auf mich zu kamen, konnte ich nicht anders, als das Angebot mit Kusshand anzunehmen. Mir wurde eine späte, zweite Chance geboten.
Ich glaube, mein Weg zeigt ganz gut, dass man es auch über den Breitensport in die höheren Ligen schaffen kann. Der klassische Leistungssport ist nicht der einzige richtige Weg. Ich habe aber auch das Glück, im TVB einen Verein gefunden zu haben, der seine Mitglieder in seinen Bann ziehen kann, selbst wenn mal nicht alles perfekt ist oder optimal läuft… ähnlich wie in einer Familie. Das hat mir geholfen weiter Handball zu spielen und dranzubleiben.
Ich bin mir sicher, dass in vielen regionalen Teams Spieler schlummern, die einfach eine zweite Chance zum Aufwachen brauchen.
Am kommenden Wochenende stehen zwei Heimspiele an. Die NLB spielt gegen Fides (17:00), das Zwei im Anschluss (19:00) gegen Oberbaselbiet. Worauf können sich die Zuschauer freuen?
Uns erwarten zwei geladene Spiele. Unsere vom neulichen Erfolg beflügelte NLB trifft auf die mit-letztplatzierten aus St. Gallen. Hier wird vorhin genanntes zur Probe gestellt. Wir dürfen nicht dem Hochmut verfallen und müssen konzentriert aufspielen. Fides wird sicherlich ebenfalls sehr heiss und geladen zu uns kommen und ist hungrig auf Punkte.
Auch danach lohnt es sich in der Halle zu bleiben. In der 2. Liga treffen wir auf einen schlagbaren Gegner und wir wollen endlich den Frust ablegen und unsere ersten Punkte in der Saison sichern. Die Oberbaselbieter werden uns die Stirn bieten und es wird wohl ein harter und anstrengender Kampf um die zwei Punkte. Mit guter Unterstützung unserer TVB-Familie, können wir es schaffen, in beiden Partien erfolgreich zu sein! Ich freue mich, euch alle in der Halle zu sehen!
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